INTERVIEWS | LIVE-INTERVIEW AUF FACEBOOK | 2
Gertraud: Ist das Schreiben Dein Brotjob?
Jayden: Nein, ich arbeite hauptberuflich als Therapeut in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis. Ich arbeite systemisch, beratend und in der Diagnostik.
Andrea: Woran schreibst Du aktuell, bzw. magst Du darüber schon irgendetwas verraten? Falls die Frage bereits genannt wurde, bitte ignorieren.
Jayden: Ich schreibe am zweiten Teil des ›steinernen Gartens‹. Er wird die Zweierreihe abschließen und ›Die Scherben seiner Seele‹ heißen. Nun, er wird ziemlich heftig werden. Ich werde in wenigen Wochen einen Trailer hochladen. Ich denke, da werden sich alle erschrecken. *fg Aber ich habe einen Heidenspaß!
Nico: Wenn Du Urlaub machst, wo geht es da hin? Und welche drei Dinge (nicht Personen) müssen unbedingt dabei sein?
Jayden: Ich fahre nicht gerne in den Süden, obwohl ich die Sonne gern habe, aber ich friere selten. Mir wird zu schnell warm. In warmen Ländern gehe ich daher zumindest in den Sommermonaten ein wie eine Pflanze die nicht gegossen wird. ^^ Ich mag GB, die Niederlande, Belgien … den Norden …
Drei Dinge … hmm … Ich trage eigentlich immer ne Cap, ich brauche mein Rollbrett und ja ich könnte nicht ohne Bananen mit NN-Creme – echt nicht.
Gertraud: In welchem Land würdest Du gerne mal Urlaub machen oder bleibst Du lieber zu Hause?
Jayden: Ich würde gerne mal nach Skandinavien. Obwohl ich teils finnischer Abstammung bin, war ich tatsächlich noch nie dort. Und in die USA würde ich auch gerne – aber ich fliege nicht gerne.
Kaiden: Kannst Du dir vorstellen, auch in anderen Ausrichtungen (z.B. Fantasy) zu schreiben?
Jayden: Ich kann keine Fantasy schreiben. Alles, was mir einfällt, gibt es bereits und ich bin auch nicht so der Fantast. Ich bin da wohl voll der Honk. *lol Ich brauche die nackte Realität.
Tatjana: Arbeitest Du auch mit einer Beta-Lesergruppe, so wie viele andere Autoren?
Jayden: Nein, der Input wäre zu viel für mich. Ich wollte zuerst niemanden daran teilhaben lassen, gerade weil ich da echt zickig bin. Aber ich habe jemanden gefunden, der mir wirklich Gold wert ist. Und sie wird mit ihrer Arbeit meinem Verleger eine Menge Arbeit abnehmen (der auch sehr streng und direkt ist …), so dass ich es hoffentlich schaffen werde, das Buch zum geplanten Release fertig zu haben.
Simone: Woher kommt Dein Hang, Deine armen LeserInnen zu quälen? Und ich erwarte keine toternste Antwort auf diese Frage.
Jayden: Ich gehe wohl einfach davon aus, dass sie den süßen Schmerz des Dramas genauso sehr lieben wie ich … ^^
Larillya: Hast Du immer was zum Aufschreiben bei dir? Oder wie kann ich mir das vorstellen? Nimmst Du Dir eine Stunde am Abend dafür frei? Oder schleppst Du ein Notizbuch oder einen Laptop mit dir herum, dass die Ideen die plötzlich in Deinem Kopf zu einem Prota herum hüpfen sofort gebannt werden können?!
Jayden: Nein, kein Block. Es ist tatsächlich alles in meinem Kopf. Ich schreibe manchmal Dialoge auf, aber das sind eher grobe Stützen, ich halte mich selten daran, wenn ich dann an der besagten Stelle bin. Dann lass ich es nur noch aus den Finger fließen. Ich bin eher ein Werkzeug meiner Phantasie. Ich schreibe, was ich sehe und fühle. Ich lenke es selten. Wenn ich das tue, stecke ich fest und brauche länger.
Joyce: Gibt es bei Dir viel Recherche? Immerhin spielt Deine Geschichte ja nicht um die Ecke, sondern in England und auch die Drogenproblematik ist ja nicht ohne.
Jayden: Ja, wenn es notwendig ist recherchiere ich selbstverständlich. Ich mag es absolut nicht, wenn etwas nicht authentisch ist. Das ist für mich extrem wichtig. Es muss einfach passen und stimmen und nachvollziehbar sein.
Gertraud: Wie kommst Du zu Deinem Arbeitsplatz: Auto, Bahn, Rad, Skatebord oder zu Fuß?
Jayden: Ich fahre mit dem Auto … oder besser… ich habe einen Van.
Joyce: Bislang hast Du ja nur eine Geschichte veröffentlicht, Band 2 in Arbeit. Aber hast Du noch mehr Ideen in der Schublade, so dass wir auch nach Band 2 auf etwas Neues fiebern können?
Jayden: Ja habe ich. Was mit einem bipolaren Charakter und was teilautobiografisches habe ich noch in Planung. s.o.
Sandra G.: Wo bist, oder bei was bist Du völlig talentfrei?
Jayden: Technik. Kann ich nicht. Ich kann es einfach echt und wirklich nicht. Ich bin der totale Honk in so etwas. *g Aber ich habe ja einige talentierte Kerle um mich herum. *lol
Joyce: Nach all dem Drama, über was Du schreibst, wie erlebst Du danach Friede Freude Eierkuchen für dein persönliches Gleichgewicht? Kuschelzeit daheim oder lieber eine Tasse Tee, Spaziergang oder oder oder. Wie erdest Du Dich wieder?
Jayden: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Board die Fähigkeit besitzt, mich von vielen – auch von Dingen im RL – wieder runter holt.
Und ja, dann eben auch Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. Ich muss aber sagen, dass mich das, was ich schreibe, nicht so stark aus dem Gleichgewicht bringt. Ich lebe darin, ich schreibe unentwegt, in meinen Gedanken.
Sehr viel schwieriger wird es werden, wenn es an das teilautobiografische Werk gehen wird.
Joyce: Wie lange hast Du überlegt, Dein Geschreibsel zu veröffentlichen, ehe Du wirklich den Schritt gewagt hast und veröffentlichen wolltest? ^^
Jayden: Gar nicht überlegt, ich hab es direkt gemacht.
Muss aber auch sagen, dass ich froh bin, es erst jetzt gemacht zu haben. Ich habe noch ein Manuskript hier, das wollte ich bereits in den 90ern gerne veröffentlichen. Mann… gut, dass ich da geknebelt wurde. ^^
Gabriele: Wie ist Deine Zusammenarbeit mit Deinem Lektor? Gibt es oft Auseinandersetzungen? Bist Du ein pflegeleichter Autor oder eher nicht? (Was ich vermuten würde ;))
Jayden: Ich ähm … es geht so… doch, ich lasse mir schon was sagen. Ich bocke dann kurz auf und diskutiere, aber ich bin auch dankbar, wenn ich verstehen kann, dass es so nicht geht. Ich lasse mich dann auch gerne lenken und nehme die Ratschläge an. Aber ich ärgere mich massiv über mich selbst – weniger über meinen Lektor.
Gabriele: Du ärgerst Dich, weil es nicht gleich „perfekt“ war?
Jayden: Ja genau, das ist das Problem.
Gabriele: Gibt es auch Szenen, die Du nicht änderst, bei denen Du von Deiner Version überzeugt bist?
Jayden: Ja das gibt es auch, aber meist finden wir einen Konsens. Das gilt vor Allem gegenüber meiner Beta (Alpha?) Leserin. Mein Lektor ist da eher geschmeidig. Ihm ist der eigene Stil auch sehr wichtig. Er schreitet im Grunde eher bei den üblichen Dingen ein.
Joyce: Warst Du schon auf Messen? In Berlin habe ich Dich zumindest nicht gesehen. Steht es bei Dir auf dem Plan, mal Messen zu besuchen und Fans zu treffen oder bist Du eher fern davon und magst Deine Ruhe?
Jayden: Nein, war ich nicht und ich weiß auch, dass das nicht meins ist. Ich mag keine Aufmerksamkeit im RL, ich mag es nicht „herumzustehen“, ich würde mich tatsächlich auch schnell langweilen, aber ich wäre auch heillos überfordert.
Ich bin dankbar, wenn mir andere Autoren anbieten, meine Bücher mit auf den Tisch zu legen, aber erwarten kann ich das natürlich nicht. Wenn ich auf Messen verkaufen möchte, müsste ich schon selbst ran. Keine Frage.
Aber ich brauche auch eine gewisse Distanz.
Mimi: Lebst Du als einziger vegan, oder sind noch mehr Menschen in Deinem Umfeld Veganer?
Jayden: Wenn man so lange vegan lebt wie ich, dann besteht der Großteil des Freundeskreises, denke ich, aus Leuten die zumindest Vegetarier sind ^^. Da sind tatsächlich nur noch sehr wenige Fleischesser bei. Sind eher die, die aus der Skater-Ecke kommen, wenn ich es recht überlege …
Elke: Du hast geschrieben, Du warst unvorbereitet, nachdem Dein Buch erschienen ist. Welchen Rat würdest Du einem Newcomer geben worauf er zu achten hat?
Jayden: Unbedingt umgehend mit der Promotion beginnen. Sich informieren, was man tun kann, Blogger anschreiben, die einen guten Ruf haben und auch einen Internet-Auftritt haben. FB ist nicht alles. Eine HP sollte man haben, damit die, die kein FB haben auch auf dem Laufenden gehalten werden können und ja – auf FB eine Autorenseite anlegen, die pflegen und aktuell halten. Sich eben immer wieder was einfallen lassen, egal wie lang es noch bis zum nächsten Projekt dauert. […]
Gertraud: Du skatest, welche Sportarten magst Du sonst noch?
Jayden: Ich laufe und fahre Rad. Ich mag auch BMX-Sport und Snowboarden – obwohl ich Schnee hasse. Wirklich, ich hasse ihn. Snowboarden tue ich daher sehr sehr sehr selten.