NEWS | 2023-12-12
Jahresrückblick eines desillusionierten Autoren
Das klingt doch mal vielversprechend, nicht? *lol
Ich muss zugeben, dass ich nicht sehr gut in dieser Sache bin. Liegt vermutlich zum einen daran, dass mein Gehirn Ereignisse nicht kategorisch speichert. Die fliegen dann pubertär und rebellisch in meinem Kopf herum und müssen mühsam wieder eingefangen werden – was ich daher nur tue, wenn es einen Anlass gibt, mich an spezielle Geschehnisse zu erinnern. Im Abspeichern von Erzählungen funktioniert meine Festplatte hingegen immens gut. Ich kann mich fast wortgetreu an Sachen erinnern, die mir gesagt und geschildert wurden, ich weiß auch den Inhalt von Büchern und Filmen noch Jahre später, aber mit Song & Band-Namen habe ich es ebenfalls nicht so. Und mit Namen im Allgemeinen … Gott … Namen … Ich bin schlecht im Merken von Namen …
Aber zurück zum Thema. Das Jahr begann mit Covid und – was soll ich sagen? Es endet auch beinahe damit. Ich war jetzt erneut positiv und es hat mich eine Woche aus dem Verkehr gezogen. In dieser Episode schien es jedoch ein wenig rascher mit der Genesung zu gehen, was mir natürlich entgegenkam. Außerdem hat es mir meine Angst genommen, das Jahr erneut auf die beschissenste Art und Weise zu beenden, wie es nur gehen kann. Ich habe es dann hinter mir. Darauf einen Toast.
Es war geplant, DstG Bd.1 in diesem Jahr zu publizieren; anfangs gedacht es würde helfen mir ein Datum zu setzen, bin ich erneut an meiner Psyche gescheitert. Antriebslosigkeit, Demotivation, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit. Das Übliche eben. Außerhalb meiner regulären Arbeit funktioniere ich dann nur noch auf Sparflamme. Im Sommer war ich viel draußen und habe neue Skate-Plätze mit Freunden besucht. Zum Glück war es nicht so warm, wie in den Jahren zuvor.
Das Nebenprojekt ›Wir schreiben QUEER‹, hat mit dem diesjährigen Award-Programm eine Unmenge meiner ›guten‹ Zeit gefressen. Was das Gesamt-Konstrukt WSQ angeht, bin ich da inzwischen ziemlich desillusioniert, muss ich zugeben. Zu wenig Reaktionen auf all die Bemühungen. Meine Mitstreiterin Tris ist ähnlich frustriert, aber hoffnungsvoller als ich. Ich wollte schon mehrfach hinschmeißen. Wir haben uns in dieser Diskussion letztendlich auf eine Deadline geeinigt. Das schmerzt, ist aber andererseits ein Weg, die beständig anhaltende Frustration abzutöten und wieder mehr Zeit für anderes zu schaffen. Fürs Schreiben zum Beispiel. Das muss nämlich immer wieder hinter WSQ zurückstecken, denn nach stundenlanger Arbeit vor dem PC, habe ich einfach keine Lust mehr. Stelle ich den Aufwand von WSQ den Reaktionen gegenüber, sehe ich ein verdammt hohes Ungleichgewicht. Und das ist es in meinen Augen nicht wert.
Geschrieben habe ich tatsächlich wenig. Ihr habt es bemerkt und es tut mir auch leid. Ich weiß, dass viele auf die Neufassung von DstG warten – manche von Euch haben extra die Erstfassung ›liegengelassen‹, in der Hoffnung mit der überarbeiteten Version beginnen zu können. Was ich auch unbedingt empfehle. Aber da ist dann eben auch noch das Arschloch Depression, was jegliche Motivation dem Boden gleichmacht (Ach ja … da war ja etwas …). Und dem stehe ich machtlos gegenüber. Immer wieder.
Ich habe jedoch in guten Zeiten viele neue Ideen zu ›The K-Project‹ (Arbeitstitel) gesammelt, habe Szenen durchgespielt, bin Dialoge durchgegangen, habe Charaktere hinzugefügt und andere wieder rausgenommen oder ihre Rollen verändert. Meine Muse ist also nicht tot und insgesamt ist der Plot jetzt für mich runder. Es sind nur eben auch immens viele Worte in meinem Kopf, Chaos, das ich nicht sortieren kann. Jedenfalls nicht im Moment. Das Chaos versteckt sich hinter einer Wand aus Nebel. I’m sry -.-
Dieses Jahr war dennoch besser als das vorherige. Thx für Euer Bleiben. Auch in diesem Jahr. Ich bin zuversichtlich, was 2024 passieren wird. ^^
Gehen wir es an.
Photo: © Annie Spratt [on Unsplash]